Schönram. (al) Es war eigentlich nicht anders zu erwarten, denn die Vereinsmaschinerie der „D´Untersurtaler“ läuft wie geschmiert. So blieben den vielen anwesenden Mitgliedern und Gästen bei der Herbstversammlung im Saal des Bräustüberls in Schönram insbesondere böse Überraschungen erspart. Die Berichte waren alle positiv und die Routine der damit beschäftigten Abteilungsleiter und Vorstand Werner Gromes war deutlich zu hören. Trotzdem war aber besonders die Vorschau interessant, denn für die Zukunft haben die Schönramer Trachtler wieder einiges geplant.
Nach der Begrüßung der Mitglieder und Gäste, in der insbesondere 1. Bürgermeister Karl Lanzinger und 2. Bürgermeister Ludwig Prechtl willkommen geheißen wurden, gedachten die Mitglieder in einer Gedenkminute der Verstorbenen des Vereins, dann übergab Gromes gleich das Wort an Schriftführer Martin Prechtl für dessen Bericht. Prechtl führte die etwa 50 Anlässe, Sitzungen und Versammlungen auf, welche die Untersurtaler selbst veranstaltet haben, oder bei denen sie beteiligt waren im vergangenen Jahr. So haben die Untersurtaler drei Weihnachtsfeiern „absolviert“, in Waging, ihre eigene und eine in Weildorf. Im Februar waren sie mit mehreren Passen sowohl beim „Schnalzen rund um den Waginger See“ und beim „Rupertigau – Preisschnalzen“ in Saaldorf vertreten. Im April gab es sechs Theateraufführungen der Trachtler im Bräustüberl Schönram. Einen lustigen Abend verbrachten die Schönramer, zusammen mit den Laufener Trachtlern im Vereinsheim beim „Oascheibn“ im April. Der Jahrtag mit Frühjahrsversammlung sei buchstäblich ins Wasser gefallen und der dazugehörige Gottesdienst musste wegen Regens von der Badleiten ins Bräustüberl verlegt werden, sagte Prechtl. Den „Gedein“ aus Laufen schlugen die Schönramer ein Schnippchen beim „Maibaumklau“, worauf die Laufener genötigt waren, ihren Baum mit Trinkbarem auszulösen. Beim gemeinsamen Aufstellen in Laufen war aber schon wieder alles im Lot, sogar der Maibaum.
Wie jedes Jahr nahmen die Untersurtaler auch wieder an der Trachtenwallfahrt nach Maria Eck teil. Der Juni brachte das Brauereifest der Brauerei Schönram, wobei die selbstgebackenen Kuchen der Trachtler weggingen wie die sprichwörtlichen warmen Semmeln. Anstrengend war der Juli mit der Delegiertenversammlung in Ruhpolding, dem Gaufest in Ruhpolding, einem Heimatabend in Petting, dem 50-jährigen Gründungsfest des TSV Petting und dem Gaupreisplattln der Buam. Auch im September hatten die Untersurtaler viel zu tun. Da standen das Gaujugendpreisplattln in Saaldorf, das Gebietspreisplattln der Jugend in Waging, die Gemeindemeisterschaft der Stockschützen in Petting (5. Platz), der Erntedank und der „Bauernhirest“ in Laufen auf dem Programm.
Erst kürzlich wurden sowohl der langjährige Gebietsvertreter Herbert Galler als auch Gebietsschriftführer Werner Gromes bei einer großen Feier im Poststall Teisendorf verabschiedet. Danach, am 19. 10. gingen die Trachtler auf ihren Vereinsausflug nach Holzhausen und Mühldorf.
Einen sehr ausführlichen und minutiösen Bericht hatte auch Kassier Gerhard Roider bereit. Dieser zeigte, dass die Schönramer Trachtler in einer guter finanziellen Verfassung sind. Altbürgermeister Markus Putzhammer und Christa Amann hatten die Kasse geprüft, bescheinigten Roider deren gute Führung und schlugen die Entlastung der Vorstandschaft vor, die auch prompt und einstimmig gewährt wurde.
Jugendwart Markus Gromes führte im Detail aus, an welchen Veranstaltungen die Kinder und Jugendlichen des Vereins teilgenommen hatten. Besonders hervorgehoben wurden dabei die guten Platzierungen beim Gebietsjugendpreisplattln in Waging, bei dem die Schönramer in den verschiedenen Kategorien mit Resultaten auf den Rängen drei bis zehn glänzten und drei Pokale mit nach Hause nehmen konnten. Sicher eine Auswirkung des fleißigen Übens in 30 Proben seit der letzten Herbstversammlung. Gromes dankte vor allem der Jugendleiterin und Vortänzerin Vroni Pastötter und seiner Mutter, Martha Gromes, für deren große Hilfe bei seiner Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen. Gromes rief alle Mitglieder dazu auf, sich in die Jugendarbeit des Vereins einzubringen.
Vorplattler Thomas Pastötter erzählte nicht nur von den vielen Veranstaltungen, an denen die Schönramer teilgenommen hatten, sondern auch vom Spaß, den sie dabei hatten. Die Gruppe arbeitet offensichtlich sehr gut zusammen und ist auch außerhalb des Plattlns und Drahns gern zusammen, wie bei einem Aktiven-Ausflug nach Wien am 6. und 7. Dezember. Theaterleiterin Gerlinde Dumberger stellte fest, die Aufführungen des Frühjahres seien wieder sehr erfolgreich gewesen und bedankte sich bei allen, die daran mitgearbeitet haben. Ein besonderer Dank ging an die Brauerei Schönram, für die Möglichkeit der Aufbewahrung der „Theaterkisten“ und die generelle Mithilfe bei den Vorführungen. Dumberger versprach auch gleich weitere sechs Aufführungen im nächsten Frühjahr.
Schnalzergruppenleiter Ludwig Prechtl freute sich über das gute Abschneiden der Schönramer Passen bei den heurigen Schnalzerveranstaltungen, wie dem „Schnalzen rund um den Waginger See“, wo die Schönramer bei den allgemeinen Passen die Plätze vier, neun, vierzehn und neunzehn von insgesamt 29 Startern belegen konnten. Auch die Jugend habe sich gut geschlagen, meinte Prechtl, mit einem siebten Platz und einem achtzehnten. Selbst wenn die Platzierungen nicht großartig waren, hätten die Schnalzer doch viel Spaß gehabt, beteuerte der Schnalzervorstand der Untersurtaler. Auch Prechtl bedankte sich herzlich bei allen Helfern. Jetzt werde mit Hochdruck auf das große Rupertigaupreisschnalzen hingearbeitet, das im Februar in Schönram stattfinden wird. Dazu erbat sich Prechtl viele Helfer, um das Großereignis, an dem etwa 200 Passen teilnehmen werden, gut über die Bühne zu bringen.
Vorstand Gromes meinte in seinem Bericht, es sei „eh schon fast alles gesagt worden, was wichtig ist“, aber es freue auch ihn, wenn möglichst viele an Feiern und Veranstaltungen des Vereins teilnehmen. „Es macht immer a Freid, wenn vui Leit dabei san“, sagte Gromes und er hoffe dass das auch in Zukunft so bleiben werde.
In seinem Grußwort lobte Bürgermeister Karl Lanzinger die Trachtler für ihre ausgezeichnete Jugendarbeit und die Bewahrung und Förderung des Brauchtums unserer Gegend. Der Bürgermeister versprach auch bestmögliche Unterstützung der Gemeinde für das große Rupertigaupreisschnalzen in Schönram und generell viel Erfolg für das kommende Jahr.
Abschließend bedankte sich Vorstand Gromes bei der Gemeinde, der Brauerei, den Besitzern Oberlindober und den Wirtsleuten Arno und Andrea Henninger für die stets gute Bewirtung und Unterstützung der Trachtler und endete die Versammlung mit dem Wahlspruch „Treu dem guten alten Brauch“.